Eine echte Herzensangelegenheit von Fautz die Gärten
Organisiert und ausgeführt wird diese Arbeit von zwei jungen Frauen, die erst seit kurzem bei Fautz die Gärten angestellt sind: Nadja Braun und Laura Hessler. Nadja verstärkt seit Oktober 2020 das Team im Büro. Dass nun auch der Friedhof zu ihrem Aufgabenbereich gehört, war eigentlich nicht geplant. Dass es nun so ist, freut die gelernte Industriekauffrau jedoch umso mehr. Obwohl hier jede Menge zu tun ist und die Arbeit mehr Zeit einnimmt, als gedacht, hat Nadja zusammen mit Laura einen Bereich gefunden, den die beiden mit viel Engagement und Motivation „rocken“.
Ein guter Draht vom Büro zur Friedhofsgärtnerei
Klar, Friedhof ist ein sehr emotionales Thema. Hier ist der Platz zum Abschiednehmen und Trauern. Das berücksichtigen die beiden. In allem, was sie tun. Und wie sie es tun. Nadja managet die Dinge im Büro. Ist quasi die Verbindung von den Hinterbliebenen zur Friedhofsgärtnerin. Mails und Telefonate kommen bei ihr an. Sie schließt Verträge ab, leitet diese an die Friedhofsgenossenschaft weiter, wenn es sich um gärtnergepflegte Grabflächen handelt, kümmert sich um die Abrechnung. Auch bei diesen Aufgaben sind oft Sensibilität und ein gutes Händchen gefragt.
Die Abstimmung von Nadja und Laura läuft perfekt. Die beiden verstehen sich gut. Wissen, was von ihnen erwartet wird. Nadja hat auch schon vor Ort mit Hand angelegt und Laura bei ersten Bepflanzungen unterstützt.
Ein kreativer Arbeitsplatz an einem ruhigen Ort
Die junge Gärtnerin Laura, seit Februar 2022 bei Fautz die Gärten, fühlt sich an ihrem Arbeitsplatz sehr wohl. Ein ruhiger Ort mit entspannter Atmosphäre. Dreimal in der Woche ist sie auf dem Friedhof, kümmert sich um die Gräber und Grabflächen in Kooperation mit der Friedhofsgenossenschaft. Hier ist genau festgeschrieben, wie das Ganze abzuwickeln ist. Mehr Freiheit hat die junge Frau bei den sogenannten Eigengräbern. Hier sind die Wünsche der Auftraggeber maßgebend. Für Fautz die Gärten ist es Ehrensache, die Gräber so ansprechend wie möglich zu gestalten und so gut wie möglich zu pflegen. Es muss erkennbar sein, dass hier eine professionelle Hand am Werk ist.
Geschäftsführer Axel Fautz hat Vertrauen in seine zwei jungen Mitarbeiterinnen. Lässt ihnen Raum für Kreativität. Zweimal in diesem Jahr waren sie beispielsweise auf der Landesgartenschau in Neuenburg, um sich dort die Mustergräber anzuschauen. Mit viel Input und eigenen Ideen entstehen oft ganz neue und kreative Lösungen.
Den Menschen vor Ort mit der Arbeit Trost und Freude schenken
Laura hat etwa 200 Gräber, die gestaltet und gepflegt werden müssen. Im Jahresverlauf gibt es hier drei Hochzeiten: Ostern, der Wechsel von Frühjahr auf Sommer und natürlich Allerheiligen. Gerade auf die Feiertage sollten die Gräber alle super herausgeputzt sein. Auch der Wechsel von Frühjahr- auf Sommerflor ist eine wichtige Aufgabe. Dass die Gärtnerin nicht alles auf einmal machen kann, liegt auf der Hand. Sie wünscht sich von den Auftraggebern manchmal ein bisschen mehr Geduld. Letztendlich wird natürlich alles mit viel Sorgfalt erledigt. Und wenn mal ein Sonderwunsch ansteht, dass beispielsweise zu einem Geburtstag ein Grab rechtzeitig fertig sein soll, wird dieser natürlich erfüllt. Auch eine einzelne Rose oder einen Blumenstrauß holt Laura auf Wunsch für das Grab beim Floristen ab. Genauso bestückte sie Ende Oktober die Gräber mit Gestecken für Allerheiligen, die bei Fautz die Gärten extra dafür angefertigt wurden.
Wichtig ist, so Laura, dass man mit den Menschen spricht. So kommt sie mit vielen Friedhofsbesuchern ins Gespräch. Kann vor Ort erklären. Und erntet neben Zuspruch, Lob und Dankbarkeit auch Einsicht in manche Dinge. Sie bekommt gleichzeitig viel zurück. Und das macht die Arbeit auch sehr schön. Viele sind gerührt, wie ansprechend ihre Wünsche umgesetzt werden.
Thematische Bestattungsgärten - besondere Orte zum Innehalten
Auf dem Bad Krozinger Friedhof befinden sich auch Bestattungsgärten. 2016 von Fautz die Gärten gestaltet und angelegt. Diese liegen ebenfalls in der Obhut von Laura. Sie sind in Themenbereiche unterteilt, die bei der Pflege berücksichtig werden müssen:
Unter der Linde / Unter dem Gingko
Diese beiden Bestattungsgärten sind sehr naturbezogen gestaltet, grün, schlicht und ruhig. Unter dem Lindenbaum bzw. Gingko sind einzelne Steine in Form von Linden- bzw. Gingkoblättern, mit dem jeweiligen Namen versehen, in den Boden eingelassen.
Phönix
In Anlehnung an die griechische Mythologie geht es hier um „Licht und Schatten“, um die Symbolik der Wiederauferstehung, Kreislauf des Lebens und der Natur. Das Farbschema ist fließend, von dunkler bis heller Belaubung, die Bepflanzung üppig, mit Gartenatmosphäre.
La Dolce Vita
In Erinnerung an unbeschwerte Urlaubstage sowie in Anlehnung an das Markgräflerland als die Toscana Deutschland’s, steht hier ein italienischer Garten mit mediterranen Zypressen, Lavendel und Rosmarin. Stehende Grabmäler verkörpern teilweise die Symbole von Sonne und Meer.
Wald-Rondell
Unter majestätischen Bäumen, eng an eine immergrüne Hecke geschmiegt, befindet sich ein liebevoll gepflegtes Rondell mit unterschiedlichen Grabsteinen. Ein schönes Fleckchen Erde zum Erinnern, Verweilen, Abschiednehmen.
Mit viel Motivation und Energie auch Neues bewegen
Mittlerweile sind Nadja und Laura in ihr Aufgabengebiet, den Friedhof betreffend, gut „reingewachsen“. Es macht ihnen Spaß, hier gemeinsam etwas zu bewegen. Dabei sind die beiden kreativ unterwegs und suchen beständig nach neuen Ideen. Da geht es beispielsweise um klimaresistente Bepflanzungen, die im Sommer nicht unentwegt gegossen werden müssen und mit der Trockenheit gut zurechtkommen. Auch Mustergräber wären eine super Sache. Eine kleine Ausstellung von möglichen Grabgestaltungen. Eine weitere Überlegung ist, etwas „Leben“ auf den Friedhof zu bekommen. Beispielsweise in Form eines Insektenhotels. Das ist obendrein noch gut für die Natur.
Die wichtigste Aufgabe, bestätigen beide, liegt jedoch darin, die Wünsche der Auftraggeber zu erfüllen und ansprechende sowie teils auch außergewöhnliche Grabgestaltungen umzusetzen. Darüber hinaus sind Nadja und Laura noch lange nicht am Ende ihres Lateins. Sie möchten positiv überraschen und die eine oder andere neue Idee einbringen. Um auch in schweren Zeiten ein wenig Freude zu schenken.