Der beliebte Gärtnermeister verabschiedet sich in den Ruhestand
Ende Oktober geht bei Fautz die Gärten eine Ära zu Ende. Ulrich Herzog, Gärtnermeister, Teichexperte, Pflanzenspezialist, Ausbilder u.v.m. verlässt nach 20 aktiven und engagierten Jahren das Gartenbauunternehmen. Dann nämlich nimmt er sich endlich Zeit, um sich im Rentnerdasein seinen Steckenpferden zu widmen. Dazu zählen Fotografie, Musik, Bücher, Botanik, Modelleisenbahn und Kultur. Und wo geht das besser als in einer Stadt, die das alles und noch viel mehr zu bieten hat: Berlin.
Ulrich Herzog blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Eigentlich wollte er als Bub studieren gehen. Vorher brauchte es aber ein Praktikum. Das absolvierte er in der Kurgärtnerei unter deren Chef Bernhard Lorenz in Bad Krozingen. Sein oberster Chef war damals Johannes Joszwiak, der „Vater des Kurparks“. Und dieser konnte so begeistern, dass Uli von da an Gärtner werden wollte. Die Lehre machte er in Freiburg im botanischen Garten. Danach ging er erneut in den Kurpark. Eine seiner Aufgaben bestand damals darin, die Gehölze im Kurpark nach zu bestimmen. Das hat seine Liebe zu den besonderen Bäumen nochmal verstärkt. Nach seiner Gärtnermeister-Prüfung arbeitete er ein paar Jahre in einer Gärtnerei, anschließend als Kurparkleiter in Bad Bellingen, bis sich die Kurgärtnerei auflöste Und das war der Augenblick, wo Fautz die Gärten ins Spiel kam.
Eine Lebensaufgabe: Die Begeisterung für den Beruf bei jungen Menschen wecken
Dieses Unternehmen, resümiert Ulrich Herzog, war die beste Entscheidung seines Lebens. Hier hatte er Spaß in allem was er tat. Hier konnte er sich in seinem Metier „ausleben“. Der Verkauf und die Beratung machten ihm riesige Freude. Den Menschen eine Lösung anzubieten, gerade bei den sich ändernden Klimaverhältnissen, war immer eine Herausforderung, derer er sich gerne stellte.
Sein größtes Glück fand er aber in der Rolle als Ausbilder. Hier ließ ihm Geschäftsführer Axel Fautz freie Hand. Und hier kniete sich der Gärtnermeister so richtig rein. Sein enormes Wissen hat ihm zusätzlich in die Karten gespielt. Vor allem Pflanzen und Bäume sind sein Ding. Und das vermittelte er an seine Schützlinge wie kein anderer.
Mit den Jahren hat sich der Ausbilder ein perfektes Netzwerk aufgebaut. Im Galabau-Verband wurde er in den Vorstand gewählt, führte Seminare sowohl für Auszubildende als auch für Ausbilder durch, vermittelte in Weiterbildungen und war 36 Jahre lang als Prüfer aktiv. Genauso führte Ulrich Herzog den Azubi-Tag ein. Seit 16 Jahren eine feste und oft kopierte Instanz für Gärtner in der Ausbildung. Eine tolle Zeit, schwärmt der Ruheständler. Aber auch eine herausfordernde. Immer wieder musste die Ausbildung an die jungen Menschen angepasst, spannend gehalten werden. Schließlich wollte er diese für ihren zukünftigen Beruf begeistern. Und das ist ihm in den vielen Jahren mehr als gelungen.
Mit der Zeit mutierte Ulrich Herzog auch zum Teichexperten. Chemie ist ebenfalls eine Leidenschaft von ihm. Der Gärtnermeister ging auf Weiterbildungen und Seminare bei den Teichexperten, beschäftigte sich ab da mit Wasserchemie und eignete sich durch Lesen jede Menge Wissen an. Vor einigen Jahren schrieb er ein Teichheft mit allen wesentlichen Infos für Teichbesitzer. Sehr zur Freude seiner damaligen Dozenten.
Axel Fautz: Ulrich Herzog war eine Bereicherung - fachlich wie menschlich
Der Gärtnermeister blickt auf eine schöne und erfüllende Zeit bei Fautz die Gärten zurück. Er ist rundum zufrieden. Hat alles gemacht, was er wollte. Zu Chef Axel Fautz hat er ein super Verhältnis. Das Loslassen fällt ihm im Grunde nicht schwer. Er ist dankbar und sehr gespannt auf alles Neue, was nun kommt.
Für Axel Fautz ist es ein großer Verlust. Die Lücke, die der scheidende Mitarbeiter hinterlässt, ist so nicht zu schließen. Ulrich Herzog hat sein Leben dem Beruf gewidmet, erzählt Axel Fautz weiter und resümiert die vergangenen zwei Jahrzehnte. Er kennt keinen Menschen, der sich so für die Pflanzen und Wunder der Natur begeistern kann. Und diese Leidenschaft stetig mit Wissen erweitert. Ein fantastischer und beeindruckender und vor allem positiver Mensch, auch wenn es mal schwierig wurde. Ulrich Herzog hat immer eine Lösung parat, an die man selbst oft nicht dachte. Auch war dem Pflanzen- und Bäumeliebhaber nie was zu viel. Er hat super gerne gearbeitet, war ständig erreichbar, extrem verlässlich. Und in seiner Freizeit las er in Sachbüchern, hielt Seminare, machte Kurparkführungen. Wissen zu vermitteln, war für ihn das Größte.
Er hat die Gärtner-Ausbildung vorangebracht wie kein anderer. Zusammen mit dem Regierungspräsidium arbeitete der Gärtnermeister an Prüfungsplänen und Bewertungsbögen und versuchte alles, um junge Leute für den Beruf zu begeistern. Da er selbst immer wieder dazulernt, kann er mit seinem Wissen überzeugen. Und weiß immer was zu erzählen. Zu jedem Baum, zu jeder Pflanze.
Dass Ulrich Herzog nun in Rente geht, ist nicht nur fachlich, sondern auch menschlich ein Verlust. Er ist eine tolle Person. Eine, die sich auch über die kleinen Dinge im Leben freut. Für seine Kolleginnen und Kollegen war er immer da und hatte ein offenes Ohr. Der Kontakt bleibt bestehen, bestätigt Axel Fautz, schließlich möchte er seinen Gärtnermeister nicht aus den Augen verlieren. Und vielleicht braucht er ja das eine oder andere Mal auch noch fachliche Unterstützung, wenn auch aus Berlin.
Dankeschön & die besten Wünsche
Lieber Uli, wir danken dir von ganzem Herzen für eine fantastische, interessante und eindrucksvolle gemeinsame Zeit. Für dein Engagement, dein Herzblut, deine Leidenschaft! Wir wünschen dir, dass du genauso offen und interessiert durch deinen nächsten Lebensabschnitt gehst und auch hier Begeisterung, Erfüllung und Zufriedenheit findest!